Die Kartoffel im Fokus
Im August 2021 startete das Projekt „A Year On The Field“ und geht 2024 in das dritte Jahr. Nach Weizen und Flachs steht in diesem Jahr die Kulturpflanze Kartoffel im Fokus.
Ziel des weltweiten Projektes ist es, das Wissen über den Anbau einer Kulturpflanze auszutauschen – aus historischer Perspektive, aus heutiger Sicht und in den Verschiedenheiten von Land zu Land und Kontinent zu Kontinent.
Die Domäne ist 2024 das erste Mal dabei – gemeinsam mit vielen anderen Museen, historischen Gütern und kommerziellen landwirtschaftlichen Betrieben.
Aktuelle Informationen finden Sie hier fortlaufend über das Jahr und auch bei Social Media unter dem Hashtag #YearOnTheField.
Beginn des Kartoffeljahres – die Auswahl der Sorten
Auf einer Fläche von 1,5 Hektar werde auf der Domäne Dahlem auch in diesem Jahr sieben verschiedene Sorten Kartoffeln gepflanzt:
- Annabelle
- Bamberger Hörnchen
- Blaue Anneliese
- Heiderot
- Laura
- Linda
- Sunita
Februar: Mist streuen
Zu Beginn des Jahres wird Mist mit einem Miststreuer auf die Kartoffelfelder aufgebracht, um den Acker mit Nährstoffen zu versorgen.
Das anschließende Grubbern lockert den Boden und sorgt dafür, dass der Mist in den Ackerboden einarbeitet wird. Dies muss zeitnah geschehen, damit nicht zu viel Stickstoff in Form von z.B. Ammoniak in die Luft entweicht.
April: Kartoffeln legen
Mitte April -– die Wetterprognosen versprechen dauerhaft Bodentemperatur um 8 Grad und die Kartoffeln werden aufs Feld gebracht. Dazu werden kistenweise vorgekeimte Pflanzkartoffeln in das historische Kartoffellegegerät gefüllt, das von einem Traktor gezogen wird. Die Kartoffeln werden in den Schacht gelegt und fallen so in gleichmäßigem Abstand in den gelockerten Ackerboden. Anschließend wird der Boden zu den für Kartoffelfelder typischen Dämmen aufgeschichtet.
April: Kartoffeln striegeln
Sind die Kartoffeln gesetzt, beginnt der Wettlauf mit dem Unkraut. Um dem entgegenzuwirken, setzen wir mechanische Unkrautbekämpfungsmethoden wie das Striegeln ein. Dabei kommt unser Netzstriegel mehrfach zum Einsatz. Das Gerät durchkämmt die Erdoberfläche mit feinen Zinken und reißt das Unkraut heraus. Die Sonne unterstützt uns dabei als wichtigster Helfer, indem sie das herausgerissene Unkraut, insbesondere die feinen Haarwurzeln, austrocknet.
Mai: Kartoffeln häufeln
Durch das Anhäufeln wird verhindert, dass die wachsenden Kartoffelknollen an die Oberfläche gelangen und dem Tageslicht ausgesetzt werden. Dies würde zur Bildung von giftigem Solanin führen, das die Kartoffeln grün und ungenießbar macht. Außerdem helfen die aufgeschütteten Dämme, das Beikraut zu ersticken, die Pflanzen zu stabilisieren und Feuchtigkeit im Boden zu halten. Im Mai wird mehrfach gehäufelt.
Wie bereits in den Jahren zuvor, sind die Kartoffelkäfer und auch die ersten Eier sehr zeitig da – bereits Anfang Mai. Ökologische Schädlingsbekämpfung heißt auf der Domäne Dahlem: Kartoffelkäfer per Hand absammeln. Für diese Saison hat Landwirtin Astrid Masson bereits die Küken im vergangenen Jahr angelernt, künftig Kartoffelkäfer zu fressen – heute sind einige Hühner effiziente und blitzschnelle Insektenjäger.