Outreach verbindet Museen mit verschiedenen Gesellschaften
Museen stehen heute vor der Herausforderung, ein breiteres Publikum zu erreichen und gesellschaftliche Teilhabe zu fördern. Outreach im musealen Kontext umfasst alle Aktivitäten, mit denen ein Museum gezielt Menschen außerhalb seines bisherigen Stammpublikums anspricht. Ziel ist es, neue Gruppen von Nutzer:innen zu gewinnen, Barrieren für den Museumsbesuch abzubauen und die gesellschaftliche Vielfalt im Museum abzubilden. Die Domäne Dahlem setzt hierfür gezielte strategische Maßnahmen in den Bereichen Organisation, Publikum und Programmgestaltung um.
Kernziele der Outreach-Aktivitäten
Die Domäne Dahlem verfolgt drei zentrale Ziele:
- Abbau von Barrieren: Finanzielle, sprachliche oder kulturelle Hürden, die Menschen vom Museumsbesuch abhalten, sollen reduziert werden, beispielsweise durch kostenfreie Eintrittstage.
- Überwindung gesellschaftlicher Grenzen: Interkulturelle Veranstaltungen und Dialogformate dienen dazu, Unterschiede und Gemeinsamkeiten in Traditionen, Werten oder Glaubensvorstellungen sichtbar zu machen, Vorurteile abzubauen und Verständnis zu fördern.
- Schaffung von Brücken des Verstehens: Austausch und Dialog werden gefördert, um gegenseitiges Verständnis zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen zu ermöglichen. So kommen Menschen aus verschiedenen Communities im Museum ins Gespräch und teilen ihre Perspektiven.
Ein wichtiger Bestandteil dieses Ansatzes ist der Junge Rat, in dem Jugendliche zwischen 15 und 21 Jahren regelmäßig zusammenkommen, um mit eigenen Ideen und ihrer Perspektive die Museumsarbeit aktiv mitzugestalten und die Interessen junger Menschen einzubringen.
Durch diese Aktivitäten erreicht das Museum gezielt unterschiedliche Publikumskreise, die sonst aufgrund sozialer, wirtschaftlicher, religiöser oder kultureller Barrieren nur eingeschränkten Zugang zu Bildungs- und Kulturangeboten hätten.
Inreach als komplementäre Strategie
Neben dem externen Fokus auf Outreach spielt Inreach – alle Maßnahmen, die sich nach innen richten und auf die Mitarbeitenden sowie die interne Entwicklung des Museums abzielen – eine entscheidende Rolle. Ziel ist es, das Museum als lernende Organisation zu stärken, die Kompetenzen der Mitarbeitenden zu fördern, Diversität und Inklusion im Team zu leben und ein positives Arbeitsklima zu schaffen.
Praktische Umsetzung
Die gemeinsame Entwicklung eines zeitgemäßen Selbstverständnisses bildet die Grundlage für diese Prozesse. Die Arbeitsgruppe „Code of Conduct“ arbeitet kontinuierlich am Selbstverständnis-Dokument, koordiniert Weiterbildungsangebote und belebt den gesellschaftlichen Lernort – einen Raum, in dem Menschen gemeinsam Wissen erwerben, Erfahrungen austauschen und voneinander lernen – durch vielfältige Initiativen.
Ein Beispiel für gelebte Beteiligung ist der Beteiligungsraum im Herrenhaus/Gutshaus, in dem Besucherinnen und Besucher in Workshops und Diskussionsrunden ihre eigenen Ideen und Wünsche zur Sammlung und Museumsarbeit einbringen können.
So wird die Domäne Dahlem zu einem lebendigen Ort des Austauschs und der Teilhabe – für Besucherinnen und Besucher ebenso wie für Mitarbeitende.
Kontakt
Antonia Weisz
Kuratorin für Outreach
weisz@domaene-dahlem.de
+49 30 666 300 57
