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Blogartikel
16. September 2023

Ein Blick in die Geschichte: Das „Tor zu Dahlem“

Breitenbachplatz ca. im Jahr 1923. Die Häuser im Hintergrund gehören zur „Beamtensiedlung“ an der Lentzeallee/Milowstraße, die 1923 fertiggestellt wurde. Der Breitenbachplatz selbst hatte zu dieser Zeit noch keine Bebauung.
2023-10-02

Dieser Artikel ist ein Auszug aus der „Hofpost“ 12-2019. Die Hofpost ist der Mitgliederbrief des Vereins Freunde der Domäne Dahlem e. V., sie erscheint vierteljährlich.

Wie weit das 830 Hektar große Gebiet der Domäne Dahlem im Norden einst reichte, lässt sich immer noch nachvollziehen: Der heutige Breitenbachplatz bildete die äußerste Ecke, er grenzte an Wilmersdorf und Steglitz. Im ursprünglichen Teilungsplan hieß er „Rastatter Platz“, im August 1913 wurde er mit Eröffnung der U-Bahn-Linie von Wilmersdorf bis zum Thielplatz nach dem preußischen Minister für Öffentliche Arbeiten Paul Justin von Breitenbach benannt, der selbst an den Planungen beteiligt war.

Kaiser Wilhelm II. hatte die Finger im Spiel: Er entschied, den Platz in der Form eines Angerdorfs anzulegen. Ferner verlangte er, die U-Bahn-Trasse in der Schorlemerallee nicht wie ursprünglich geplant als offenen „Trog“, sondern als geschlossenen Tunnel auszuführen, damit man die Allee weiterhin als Reitweg nutzen konnte. Fortan sprach man vom Breitenbachplatz als dem „Tor zu Dahlem“.

Autor: Ulrich Rosenbaum

Der Breitenbachplatz ca. im Jahr 1935 (Blick von Norden, die Domäne ist im Hintergrund rechts oben)

Aufteilungsplan der Domäne Dahlem vom August 1928. Das heutige Domäne-Gelände und der Breitenbachplatz sind markiert.