Die Objekte des Monats sind die Schulzengeige und der Schulzenhammer. Sie gehörten im Mittelalter und der Frühen Neuzeit dem Dorfschulzen – so nannte man den Dorfvorsteher.
Und sie hatten eine ganz bestimmte Funktion zum Beispiel, wenn es darum ging, Schulden und Vergehen in der Dorfgemeinschaft zu besprechen. Diese wurden nämlich bei Versammlungen öffentlich gemacht und hatten damit auch eine abschreckende Wirkung auf die restliche Dorfgemeinschaft.
Um zu einer Versammlung einzuladen, wurde dieser Hammer des Dorfschulzen von Haus zu Haus gereicht, versehen mit einer mündlichen oder schriftlichen Mitteilung. Wurde dann die Versammlung abgehalten, kam dieses Brett ins Spiel. Daran wurden dann die Vergehen und Schulden von Personen im Dorf angebracht und damit veröffentlicht, bis sie beglichen wurden.
Internationaler Museumstag
Aber warum zeigen wir die Objekte ausgerechnet zum Internationalen Museumstag? Weil sich auch die Museen die Frage stellen müssen, was sie der Gesellschaft schulden und welche Vergehen in der Vergangenheit begangen wurden, um in diesem Wortlaut zu bleiben.
Ein wichtiger Beitrag für mehr Gerechtigkeit sind Provenienzforschung und Partizipation. In der Provenienzforschung geht es darum, die Herkunft von Kulturgütern zu erforschen. Unter welchen Umständen sind die Objekte in die Sammlung gelangt und wem haben sie mal gehört. Bei der Partizipation geht es darum, dass sich die Museen öffnen, um unterschiedliche Menschen im Museum mitwirken zu lassen und ihre Perspektiven zu zeigen. Beides sehr wichtig, aber die Museen sind sich dessen bewusst, tauschen sich dazu aus und versuchen etwas zu verändern.